Sonntag, 1. Januar 2012

Was wollen die?

Ganz aufgeregt ruft Frau L. an.
Sie hat einen Brief bekommen von Kabel Deutschland, man werde Ihren Anschluss deaktivieren, unter Umständen könne sie dann nicht mehr fernsehen.
Nun ist aber das Fernsehen eine der noch verbliebenen, wenigen Verbindungen zu ihrer Außenwelt; Hallo, ich brauche dringend Ihre Hilfe, hat sie auf dem AB hinterlassen.
Alles halb so schlimm, stellt sich heraus: vor Jahren, da lebte ihr Sohn noch und der hat sich um alles gekümmert, wurde zwar eine Zuleitung gelegt, aber nie benötigt, sie hat keinen Vertrag mit Kabel Deutschland.
Die Techniker werden die Verbindung wahrscheinlich irgendwo an einem Verteiler kappen. Der Anbieter aber wollte wohl mit dem Schreiben Frau L. auf sein günstiges Angebot hinweisen und ein bisschen unter Druck setzen.
Das aber geht manchmal älteren Menschen ganz schön an die Nerven und verursacht Bluthochdruck und schlaflose Nächte.
Geschäftsbriefe sind sicher korrekt und formal, aber aufgrund unserer demografischen Entwicklung sollten die Profis sicher auch ein bisschen die Situation der Empfänger berücksichtigen.

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